BUBLA18-FINALIST: LITTLE WORDS
45 Blogs stehen im Finale des Buchblog-Awards 2018! Hier stellen wir Euch Karin vor, die mit ihrem Blog little words in der Kategorie Liebe & Herz nominiert ist.
Kurzvorstellung
Name: Karin Lipski
Blog: little words
Nominiert in der Kategorie: Liebe & Herz
Fragerunde
Warum muss über Bücher gebloggt werden?
Weil sie es verdienen. Weil sie ein Sprachrohr für so viele Menschen, Leben, Schicksale, Nationen und wichtige Stimmen sind. Sie inspirieren uns, sie lassen uns träumen, rütteln uns auf. Sie sind so wunderbar und vielseitig, dass es viel zu schade wäre nicht über sie zu bloggen. Natürlich muss man nicht über Bücher bloggen, aber für mich gibt es nichts Vergleichbares, was mich so mitreißt wie die Literatur und ich denke, so ein Blog kann nicht nur dazu aufrufen mehr zu lesen und mehr Bücher zu kaufen, sondern auch helfen, mit den Geschichten selbst auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. Es ist also nicht nur ein Bloggen über Bücher, sondern auch ein Bloggen mit Büchern. Darüber hinaus sind Bücher für mich etwas Haptisches und Optisches und es gibt es so viele bezaubernd gestaltete Ausgaben, die ich mit den Beiträgen gerne „würdige“ und mich darüber freue, wenn man andere Menschen mit dieser Euphorie und Begeisterung anstecken kann.
Was ist für Dich das Schönste am Bloggen? Und nervt auch mal was?
Da gibt es durchaus viele schöne Dinge am Bloggen. Darunter fallen zum Beispiel die ganzen „Aufgaben“, die man für sich alleine macht – zum Beispiel das Lesen an sich. Es ist so beruhigend und schön, sich die Zeit für die Geschichten zu nehmen und Passagen auch mal genauer zu analysieren. Auch die gesamte Präsentation der Bücher auf dem Blog ist für mich etwas Schönes. Ich liebe es, die Bücher in Szene zu setzen und mich mit der Gestaltung zu beschäftigen.
Es gibt aber auch wahnsinnig viele schöne Dinge, die man dann gemeinsam mit anderen Bloggern erlebt. Ich finde es großartig, dass man durch das Bloggen die Möglichkeit bekommt, auf Literaturevents gehen zu können. Die jährlich stattfindende „LitBlog-Convention“ ist immer ein sehr gemeinschaftliches Ereignis und ich freue mich immer wieder, dort andere Blogger wiederzusehen oder neu kennenzulernen. Ebenso liebe ich den allgemeinen Austausch mit anderen, der durch das Bloggen entsteht.
Im Gegenzug finde ich es persönlich „nervig“, wenn Blogger aufgrund ihrer „Art über Bücher zu sprechen“ angegriffen werden. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass alle Kritiker sozusagen koexistieren können, ohne dass daraus ein größeres Übel entsteht. Es wird viel zu oft Kraft für Diskussionen verschwendet, die man in etwas Anderes, Produktiveres investieren sollte. Dennoch überwiegen für mich die schönen Erlebnisse glücklicherweise weiterhin.
Wo informierst du Dich selbst über neue Bücher?
Ich verbringe die meiste Zeit tatsächlich damit online zu stöbern und mich dort auf dem Laufenden zu halten. Auf Blogs, auf den Social-Media-Kanälen, auf den Verlagsseiten und in den Online-Vorschauen. Ich habe oftmals versucht ein passendes Büchermagazin für mich zu finden, welches meine ganzen Interessen abdeckt, aber letztlich blieb meine Inspirationsquelle doch das Internet. Hier finde ich zum Beispiel auch ganz viele englischsprachige Bücher, die mich interessieren, die aber oftmals (aufgrund des großen Buchmarktes) nicht übersetzt werden.
Mit BookTube-Videos habe ich es eine Zeit lang versucht, aber ich bin auch bei der Suche nach neuen Büchern eher der „Leser-Typ“. Läuft ein Video, neige ich schnell dazu etwas anderes zu machen und dann höre ich einfach nicht mehr aufmerksam zu.
Was macht Deinen Blog besonders?
Ehrlich gesagt finde ich es wahnsinnig knifflig konkrete Merkmale zu nennen. Ich würde dennoch sagen, dass mein Blog trotz des schlichten Designs eine eigene „Gemütlichkeit“ hat. Ich versuche meinen Blog nicht wie eine Hochleistungs-Blogseite aussehen zu lassen oder einen Blog, welcher darauf ausgelegt ist, wie ein Unternehmen zu wirken. Ich möchte, dass es ein Ort bleibt, an dem ich mich selbst zuhause fühle und an den ich gerne wiederkehre, der zeigt, was ich mag, was mir gefällt, was mich inspiriert und dass Bücher mir viel bedeuten. Das versuche ich auch durch meine vielen Bilder und meine ehrliche Meinung zu transportieren.
Besonders machen meinen Blog daher: Persönliche Inhalte, die zahlreichen Fotografien, die Versuche neue Wege einzuschlagen und die (oftmals ausschweifenden) ehrlichen Meinungen.
Wer sollte Deinem Blog folgen?
Alle, die sich für die Welt der (schönen) Bücher interessieren und gerne zeitgenössische Romane, Klassiker und englische Bücher lesen. Vielleicht auch alle, die sich einfach gerne durch Bilder von Büchern zum Lesen inspirieren lassen möchten.
Welche aktuellen Trends/Tendenzen in der Buchblog-Welt findest Du spannend?
Ich finde die Tendenz großartig, dass sich viele Buchblogger/innen zu ernsten Themen äußern und damit zu neuen Denkanstößen anregen. Auch wenn oftmals die Zeit fehlt, für solche Beiträge noch zusätzlich zu recherchieren und sich mit den auch negativen Kommentaren auseinanderzusetzen (die zwangsläufig auftauchen), finde ich es so wichtig zu sehen, dass hinter den Buchblogs so viele interessante Persönlichkeiten stecken, die für etwas einstehen.
Vielleicht wäre dies auch ein „Trend“ den ich begrüße, nämlich, dass immer mehr Buchblogs persönlicher werden. Als ich im Oktober 2014 angefangen habe, hatte ich noch ein viel stärkeres Gefühl, dass sich alle hinter einem Nicknamen versteckten und bloß so wenig wie möglich von sich preisgeben wollten. Heutzutage erscheint mir diese Buchblog-Welt deutlich „menschlicher“.
Was war Dein schönstes Buch-Erlebnis?
Es gab wirklich SO viele und vor allem neue, insbesondere durch den Buchblog. Aber ich muss hier einige Jahre zurückgehen, bis in die Grundschulzeit. Dort gab es jedes Jahr zu Weihnachten einen Büchermarkt, der (glaube ich) von den Buchhandlungen organisiert wurde. Ich habe mich immer wahnsinnig drauf gefreut und werde bis heute nicht vergessen, wie glücklich ich war, als ich dort von meinen Eltern ein großes „Leselöwen“-Buch geschenkt bekommen habe. Ich habe es unzählige Male gelesen und konnte nie genug von den Zeichnungen und Geschichten bekommen. Auch wenn meine Bücherliebe in der weiteren Schulzeit am Gymnasium teilweise rapide gesunken ist, hätte ich durch dieses Erlebnis eigentlich wissen müssen, dass die Bücher nur auf mich warten und hoffen, dass ich wieder den Weg zu ihnen finde. Und das Warten hat sich ja nun glücklicherweise ausgezahlt…
Vielen Dank für das Interview! Wir drücken die Daumen!