BUBLA20-FINALIST: MÄDELS, DIE LESEN.

20 Blogs haben es geschafft – sie stehen im Finale des Buchblog-Awards 2020! Bevor die Jury am 18. Oktober 2020 die Gewinner*innen in den Kategorien Bester Buchblog und Bester Newcomer verkündet, stellen wir Euch die Finalist*innen vor. Hier beantwortet Helen Daughtrey vom Instagram-Kanal @maedelsdielesen unsere Fragen.

Kurzvorstellung & Speed-Fragerunde

Mein Name: Helen Daughtrey
Mein Blog/Kanal: @maedelsdielesen
Ich bin nominiert in der Kategorie: Bester Newcomer

Hier bin ich auch zu finden: maedelsdielesen.de
Ich blogge seit: Januar 2020
Ich lese am liebsten: Querbeet, je nach Lust und Laune. Das liebe ich auch am Buchclub: Ich lese viele Bücher, die ich sonst vielleicht nicht ausgewählt hätte.

Dieses Buch liegt gerade auf meinem Nachttisch: „Unorthodox“ von Deborah Feldman, das September-Buch von ‘Mädels, die lesen.’
Dieses Buch empfehle ich momentan jedem: „Meine Schwester, die Serienmörderin“ von Oyinkan Braithwaite: Total skurril, häufig witzig,
aber vor allem eine komplizierte und doch sehr nachvollziehbare Schwestern-Beziehung.
Diesen Buchcharakter würde ich gerne einmal treffen: Ifemelu aus Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie – ich möchte wissen, was aus ihrem Blog geworden ist und welche Pläne sie für die Zukunft schmiedet.
Das sind meine Lieblingsverlage: Ich muss zugeben, dass ich gar nicht so sehr auf die Verlage achte, wenn ich ein Buch auswähle, aber es gibt ein paar, bei denen ich in der Regel nicht enttäuscht werde. Dazu gehören Piper, S. Fischer Verlage, btb und Dumont.
Hier kaufe ich meine Bücher am liebsten: In ganz kleinen Buchhandlungen und am liebsten sind mir die, die gleichzeitig auch ein Café
sind und die Möglichkeit zum Verweilen bieten 🙂
Dieser Buchblog/Buchkanal ist mein persönlicher Favorit: Ich mag sehr gerne den Podcast Monatslese von @fuxbooks und @revolutionbabyrevolution, da ich den beiden gerne zuhöre und sie meistens meinen Buchgeschmack treffen. Super gerne höre ich aber auch den Podcast von @feiste.buecher.

Das Interview

Wie bist Du zum Buchbloggen gekommen?

Ende letzten Jahres hatte ich ein Burnout. Ich war innerlich extrem unruhig und hatte im Kopf unendlich lange To-Do-Listen, die niemals enden wollten. Gleichzeitig war ich kaum in der Lage aufzustehen. Also habe ich in mein Bücherregal geschaut und mir ein Buch herausgenommen, auf das ich spontan Lust hatte („Eine englische Ehe“ von Claire Fuller). Das Einzige, was ich mir also vorgenommen habe, war dieses Buch zu lesen und das erste Mal nach so langer Zeit konnte ich mein Gedankenkarussell unterbrechen und mich auf etwas komplett anderes konzentrieren. Das hat mir einfach gut getan. So habe ich fast den ganzen November und Dezember verbracht und während mir das sehr geholfen hat, um wieder auf die Beine zu kommen, habe ich trotzdem gemerkt, dass mir etwas fehlt: Ich wollte mich mit anderen zum Gelesenen austauschen, aber häufig hatte niemand in meinem Umfeld das Buch gelesen oder es war schon so lange her, dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnten. So war im Januar quasi über Nacht die Idee zu einem Online-Buchclub entstanden.

Was zeichnet Deinen Blog aus? Wieso sollte man Dir folgen?

‘Mädels, die lesen.’ bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Bücher zu lesen und sich darüber auszutauschen. Das passiert fast täglich in den Stories und unter den Posts, aber ganz besonders schön sind meiner Meinung nach die Zoom-Sessions am Ende des Monats, weil dort eine total gemütliche und freundschaftliche Atmosphäre herrscht. Besonders ist auch, dass das jeweilige Monatsbuch nicht vorgegeben wird. Jede/r im Buchclub kann Vorschläge einreichen und gemeinsam stimmen wir monatlich zwischen vier verschiedenen Büchern ab. Wir sind dabei nicht festgelegt auf ein bestimmtes Genre oder einen bestimmten Autoren. Wir lesen einfach, worauf wir Lust haben. Zum Gelingen des Buchclubs tragen also wir alle bei.

Was schätzt Du besonders am Format des Instagram-Kanals?

Das Gefühl von Gemeinschaft – Ich moderiere und organisiere zwar, sehr viel des inhaltlichen Inputs kommt aber auch direkt von den Mädels und dadurch wird das Ganze erst so richtig lebendig 🙂

Was war dein bisher schönstes Erlebnis im Blogger*innen-Dasein?

Ich bekomme immer wieder so tolle und liebe Nachrichten, dass ich es ganz schwer finde, da eine Situation herauszupicken. Aber erst vor ein paar Tagen habe ich den Mädels erzählt, dass unsere Website nun online ist und sie gebeten, kritisch drüber zu schauen und mir ehrliches Feedback zu geben. Fast 300 Mädels sind diesem Aufruf gefolgt und haben sich die Seite angesehen. Ich habe so viele Nachrichten mit wertvollen Anregungen, Veränderungsvorschlägen und Ideen, aber auch Bestätigung bekommen, ich war total überwältigt! Das bedeutet mir unglaublich viel!

Wo in der Buchcommunity bist Du selbst am liebsten unterwegs auf der Suche nach Inspiration und Austausch? Und warum?

Ich liebe das MOKA Magazin von Enja & Sandra und alles, was Mona Ameziane macht. Dadurch, dass die Mädels aber auch immer so tolle Bücher vorschlagen, wird es nie langweilig und wenn wir ein Buch lesen, bekomme ich fast täglich Tipps zu Podcasts, YouTube-Videos oder Artikeln, die zum Thema passen und über die man sich dann wieder austauschen kann. Und falls ich auf der Suche nach neuem Lesestoff bin, lasse ich mich auch super gerne von der Auslage in Buchhandlungen inspirieren.

Warum muss (vor allem in einem Jahr wie diesem) über Bücher gebloggt werden?

Gerade zu Beginn dieses Jahres fand ich es schwer, mich nicht verrückt machen zu lassen und eine gesunde Mitte zwischen “sich über die Situation informieren” und “mich von den Nachrichten abgrenzen” zu finden. Ich war, wie wahrscheinlich auch viele andere, ziemlich überfordert, da vieles, womit ich mich vielleicht sonst abgelenkt hätte, nicht möglich war. Auch hier hat mir wieder sehr das Lesen geholfen, um meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken und ich glaube, dass das auch vielen anderen so ging. So konnten Bücher für uns kleine Rettungsanker in dieser beängstigenden Zeit werden.

Was mir dabei aber besonders wichtig war und wo meiner Meinung nach die vielen Buchblogger*innen eine entscheidende Rolle gespielt haben, war darauf aufmerksam zu machen, dass uns die Buchwelt nun mehr denn je braucht. Denn Buchhandlungen durften keine Kunden empfangen und mussten fürchten nun vollends vom Online-Handel verdrängt zu werden und Autoren konnten ihre Bücher nicht im Rahmen von Lesungen vorstellen. Es war schön zu sehen, wie mit viel Kreativität und einem Miteinander neue Lösungen gefunden werden konnten.

Haben sich die Corona-bedingten Veränderungen der letzten Monate auf Deinen Kanal ausgewirkt? Wenn ja, wie?

Zu Beginn war der Plan auch im “echten Leben” Treffen stattfinden zu lassen, was dann ja ziemlich schnell nicht mehr möglich war. Dadurch fand die Kommunikation ausschließlich online statt und es gab Zeiten, in denen ich mir Sorgen gemacht habe, ob das funktionieren kann. Unberechtigt, wie sich dann aber ziemlich schnell gezeigt hat. Mittlerweile sind Mädels aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei und auch wenn ich hoffe, dass wir uns im nächsten Jahr auch mal offline treffen können, ist der Austausch online super schön und gibt einem das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft von Buchblogs und Buch-Kanälen?

Ich sehe, dass sich viele “Größen” der Buchblogger-Welt vernetzen und unterstützen, was ich toll finde. Für die Zukunft würde ich mir noch mehr ein solches Miteinander wünschen und dass auch kleineren Accounts eine Stimme gegeben wird.

Vielen Dank für das Interview! Wir drücken die Daumen!

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