DIE BUBLA18-JURY: SARAH REUL

Hier machen wir Euch mit den fünf Jury-Mitgliedern des Buchblog-Awards 2018 bekannt! Heute antwortet Sarah Reul, Buchhändlerin und Bloggerin, auf unsere Fragen.

Kurzvorstellung

Name: Sarah Reul
Auf diese Weise habe ich mit Büchern zu tun: Ich bezeichne den Buchladen am Freiheitsplatz als mein zweites Zuhause seitdem ich vor 15 Jahren dort meine Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen habe. Und seit fast 12 Jahren ist mein Buchblog Pinkfisch mein virtuelles Zuhause.
Mein Lieblingsbuch aus dem letzten Jahr: Ganz klar: „4 3 2 1“ von Paul Auster, knapp gefolgt von „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara.
Buchblogs sind [drei Adjektive]: vielfältig, bunt, stets in Bewegung

Wie erging es Ihnen nach dem 1. Buchblog-Award? Gab es Auswirkungen des Bubla?

Es hat mir einmal mehr vor Augen geführt, was für eine große Spannbreite es innerhalb der Szene gibt. Speziell die Sonderformate waren reizvoll, da habe ich einige neue Entdeckungen machen können, einen Blick über den Blog-Tellerrand werfen können, sozusagen.
Für mich persönlich war die Preisverleihung etwas Besonderes. So viele Gesichter von Bloggerinnen und Bloggern, die alle einte, dass sie über Bücher schreiben und sprechen wollen, im Netz, jede und jeder auf seine ganz eigene Art. Das so vor sich zu sehen, hat mich echt gerührt. Kleines Extra-Bonbon – mit den anderen Jury-Mitgliedern arbeiten – das war mir eine große Freude!

Haben Sie das Gefühl, dass sich die Buchblog-Szene weiterentwickelt hat?

Ein lautes Ja und ein leises Nein! Im letzten Jahr ist so einiges in Bewegung gekommen, einige Buchblogs öffnen sich weiteren Themen, werden u.a. politischer, setzen sich (noch) intensiver mit problematischen Inhalten auseinander – eine Entwicklung, die hoffentlich anhält. Positiv sehe ich auch, dass obwohl einige Dauerbrenner-Diskussionen weiterhin regelmäßig aufflammen, öfter das Gespräch miteinander gesucht wird, die Auseinandersetzung und dass versucht wird, einige (viel zu oft unnötig) verhärtete Fronten aufzuweichen.
Gleichzeitig merkt man, dass die Themen DSGVO und Kennzeichnungspflicht bei Werbung für sehr viel Unsicherheit und Frust sorgen, zum Teil auch für stillgelegte Blogs. Ein wenig hat man das Gefühl, dass das Bloggen über Bücher vor einigen Jahren noch mehr Leichtigkeit hatte. Rechtlich war sicher nicht “früher alles besser” aber man hatte doch gefühlt etwas mehr Zeit, sich mit dem Wesentlichen zu beschäftigen – dem Lesen und dem Schreiben über Bücher.

Was hat Sie dazu bewogen, auch in diesem Jahr Teil der Jury zu sein?

Direkt nach der ersten Verleihung war ich so geflasht, dass ich sofort sagte – ich wäre gerne wieder dabei. Netterweise wollte das Bubla-Team mich auch nochmal mit dabei haben und ich finde es auch ein gutes Zeichen, dass die Jury vollständig wieder angetreten ist. Wir wollen gerne erleben, was die Veränderungen jetzt auslösen und wie sich der Award dieses Jahr gestaltet. Zudem finde ich es ein wichtiges und richtiges Signal, dass der Preis keine Einjahresfliege geblieben ist und sich hoffentlich auf lange Sicht etablieren kann.

Was sagen Sie dazu, dass der Award diesmal in 9 Kategorien vergeben wird?

Das finde ich eine gute Neuerung und auch eine, die wir in unserer ersten Jurysitzung ebenfalls angeregt haben. Denn es gibt durch die enorme Vielfalt ein sehr großes Feld, das man zum Teil auch schwer miteinander vergleichen kann. So ist nun deutlich mehr Platz für ganz unterschiedliche Herangehensweisen und Blogs.

Was wünschen Sie sich für den Bubla18?

Ich habe schon einige positive Reaktionen auf Nominierungen erlebt, die ich gerne gelesen habe – es ist ja auch eine Wertschätzung, jemanden für den Award zu nominieren, weil man seinen Blog mag und gerne verfolgt. Aus der Erfahrung des letzten Jahres wurde klar, dass wenige Buchblogs sich damit wohlfühlen, enorm Werbung für sich selbst zu machen (oder es trieb unschöne Blüten…).
Umso großartiger finde ich es zu sehen, dass viele ihre Nominierungen für den Bubla nutzen um ihre Lieblingsblogs zu nennen und sich so gegenseitig zu unterstützen und zu stärken. Natürlich wird ein solcher Award niemals alle zufriedenstellen können, ganz egal, wie die Ausschreibung und das Regelwerk sich gestalten. Dennoch wünsche ich mir, dass die Chance, die in einem solchen Preis liegt, gesehen wird, auf gleich zweierlei Arten. Zum einen das bereits oben beschriebene – es liegt in der Hand von jedem und jeder einzelnen, Blogs zu nominieren, damit sie dabei sein können und so für ausgewogene Mischung beizutragen. Und zum zweiten sorgt dieser Award für Sichtbarkeit und Anerkennung weit über unsere Szene hinaus. Wir alle wollen gerne gelesen werden, wollen mit unseren Blogs Menschen erreichen. Der Bubla trägt dazu bei, dass Buchblogs von neuen Leserinnen und Lesern gefunden werden.

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